SELBSTANNAHME

(Zahlen 6 bis 8) 

Akzeptanz oder Annahme sind Wörter, die in der heutigen Zeit häufig verwendet werden. Du kennst solche Sprüche wie, akzeptiere was du nicht verändern kannst, oder lass einfach von deinen Vorstellungen los und akzeptiere das was ist sicherlich auch. Für den einen ist es leichter Etwas zu akzeptieren, für den anderen bedeutet es "aufzugeben" oder nicht das zu bekommen was er eigentlich möchte. Um Missverständnissen vorzubeugen werden wir Akzeptanz und Annahme so genau wie es mir möglich ist definieren. 

Im folgenden Text haben die Wörter Annahme oder Akzeptanz folgende Bedeutung: 

Unter Akzeptanz und Annahme verstehen wir das erkennen einer gegebenen Situation oder eines gegebenen Umstandes, ohne diesen zu bewerten oder im Außen verändern zu wollen. Wenn wir Etwas akzeptieren und annehmen sind wir also nicht dazu gezwungen dies im Äußeren zu änder. Wir können aber jederzeit unser Inneres oder unsere Einstellung wandeln. Sobald wir Etwas akzeptieren und annehmen wie es ist haben wir keinen inneren oder äußeren Widerstand dagegen. 

Womöglich kennst du das Sprichwort "what you resist persists" oder auf deutsch, wogegen wir uns wehren bleibt bestehen. Wie wir beim Selbsthass bereits herausgefunden haben gibt es im Wesentlichen nur zwei Kräfte im Universum. Die eine Kraft zieht an, die andere stößt ab. Wenn wir gegen Etwas sind stoßen wir es von uns weg, weshalb es immer wieder in unserem Leben erscheinen wird. Sind wir für etwas, dann ziehen wir es in unser Leben. Akzeptieren wir etwas, dann sind diese beiden Kräfte im Gleichgewicht. Wir stoßen es weder von uns weg, noch ziehen wir es in unser Leben. Wir könnten auch sagen wir stehen dem Ganzen neutral gegenüber. 

Genau darum geht es bei der Selbstakzeptanz. Wenn wir uns Selbst annehmen und akzeptieren, dann stehen wir dem was ist neutral gegenüber. Wir urteilen weder positiv noch negativ über uns Selbst. 

Einige Menschen haben den Glauben, wir seien machtlos, wenn wir Etwas akzeptieren. Manche haben sogar Angst davor sich Selbst oder etwas anderes zu anzunehmen, weil sie fürchten sie würden dann nichts mehr dagegen tun oder sich nicht mehr weiterentwickeln. Dieser Glauben könnte kaum mehr von der Wahrheit entfernt sein. 

Erst die Annahme und Akzeptanz ermöglicht es uns uns wirklich weiterzuentwickeln und wirklich Etwas zu verändern.

Nur wenn wir das akzeptieren was jetzt gerade ist, sind wir in der Lage etwas aufgrund dessen aufzubauen oder zu verändern. Dies gilt sowohl für die äußeren Welt die uns umgibt als auch für unser Inneres. 

Bestimmt hast du schon einmal etwas an dir nicht akzeptiert und wolltest es unbedingt ändern. Und auf den ersten Blick oder in der ersten Zeit funktioniert das auch. Es scheint so als wärst du diesen Teil von dir losgeworden. Doch nach einiger Zeit kommt er immer wieder zurück. Du versucht es wieder und wieder und redest dir womöglich ein, du musst es nur genug wollen oder hart genug versuchen, dann würde es schon funktionieren. Doch vergeblich. Gerade als du "aufgeben" wolltest und dir so etwas wie "Gut, dann eben nicht, ich schätze dann bin ich wohl so." dachtest, geschah die Veränderung, die du die ganze Zeit wolltest. 

Manchmal fällt es uns nicht so leicht etwas zu akzeptieren oder das was ist anzunehmen. Manchen fällt es besonders schwer, wenn sie das Gefühl heben sie müssten doch etwas GEGEN dies oder das tun. Oft haben sie dafür sehr gute Gründe und recht, aber gegen etwas zu sein hat noch nie Etwas wirklich zum positiven verändert.

Ich möchte dir noch ein paar Übungen oder Tipps geben, die dich inspirieren und unterstützen Akzeptanz und Annahme in dein Leben zu integrieren. Viele der folgenden Punkte sind offensichtlich, und ich bin mir sicher, wenn du sie ließt, dann wird ein Teil in dir so etwas wie, das weiß ich doch schon längst sagen. Aber darum geht es nicht. Ich bin mir sicher, dass du das alles bereits weißt, nur neigen wir meist dazu es zu vergessen. Ich möchte dich nur daran erinnern. 

Wie integriere ich mehr selbstannehme? 

  • Fange da an wo es dir leichter fällt

Manchen von uns fällt es leichter erst einmal ihr Äußeres oder ihren Körper zu akzeptieren, anderen fällt es leichter bestimmte Charaktereigenschaften, für die sie womöglich von anderen geschätzt werden anzunehmen. Völlig gleich wie es bei dir ist, beginne dort wo es dir leichter fällt. 

  • Lasse falsche Bescheidenheit los

Flasche Bescheidenheit oder Bescheidenheit an sich mögen zwar in der Gesellschaft irgendwie positiv angesehen sein, schadet aber der eigenen Wertschätzung und Selbstakzeptanz. Wenn dir jemand ein Kompliment, egal welcher Art macht und du dieses Kompliment aus Bescheidenheit nicht annimmst oder anderweitig abtust, dann akzeptierst du in diesem Moment nicht was der andere denkt, fühlt oder sagt. Noch dazu kommt, ganz gleich ob es dabei um etwas geht, was du getan oder gesagt hast oder wie du aussiehst, du stößt diese Eigenschaft von dir weg. 

Ganz gleich ob du glaubst, das es sich so gehört oder ob du denkst es wäre Egozentrisch Komplimente anzunehmen, mit diesem Verhalten schadest du dir Selbst und dem denjenigen, der dir das Kompliment gemacht hat. 

Ich weiß es kann anfangs schwierig sein Komplimente anzunehmen. Wenn du möchtest, dann bedanke dich einfach dafür oder gib dem anderen, wenn du möchtest und kannst auch ein Kompliment zurück. So nimmst du nicht nur das Kompliment an, du gibst dem anderen auch die Chance ein Kompliment von dir anzunehmen. Das ist eine Win-win-Situation für beide von euch. 

  • Kleine Schritte helfen dir Stück für Stück ALLES anzunehmen

Nehmen wir einmal an, du hast eine Eigenschaft an dir die du nicht ausstehen kannst. Zum Beispiel redest du gerne und viel und fällst anderen ist Wort. Deshalb hast du immer wieder Schwierigkeiten, wirst von anderen verurteilt und verurteilst dich womöglich Selbst dafür. 

Jetzt einfach zu sagen, ja ich akzeptiere das ist womöglich nicht sehr realistisch oder authentisch. Du kannst aber damit beginnen deine Wortgewandtheit zu akzeptieren oder sogar zu schätzen. Du kannst diesen Aspekt an dir immer mehr und mehr akzeptieren, bis du das Gefühl hast, dass du diesen Teil von dir so annimmst, wie er gerade ist. 

  • Gehe durch ALLE Gefühle die dir auf dem Weg zur Akzeptanz begegnen

Wie im oberen Beispiel bereits erwähnt ist es oft nicht sehr realistisch Etwas ganz einfach und schnell akzeptieren zu können. Manchmal werden wir mit Etwas konfrontiert, das wir im Moment nicht akzeptieren können oder wollen, weil es uns Leid, Angst oder Schmerz in unserem Leben bereitet oder bereitet hat. Wenn wir zum Beispiel mit einer Charaktereigenschaft von uns konfrontiert werden die und Selbst Angst macht oder wegen der wir uns Alleine fühlen oder Leid erfahren haben begegnen uns erst einmal andere Gefühle.

Wir können uns zuerst Machtlos oder Wütend fühlen. Oder in Traurigkeit versinken, wenn wir nur daran denken. Es ist wichtig, das wir diese Gefühle durchleben um das was ist wirklich annehmen zu können. In naher Zukunft werde ich diesen "Vorgang" näher erläutern. 

  • Akzeptanz ist kein Ziel sondern ein Teil des Weges 

Es ist ein natürlicher Prozess, der uns zur Akzeptanz und Annahme führt. Auch wenn einige Menschen der Meinung sind wir könnten uns einfach für die Akzeptanz entscheiden und dann bei dieser Entscheidung bleiben, beobachte ich immer wieder wie ich Selbst oder andere Menschen "zurück" fallen, wenn sie vorher nicht einen natürlichen Prozess durchlebt haben, der sie zur Akzeptanz geführt hat. Du brauchst dir keinen Druck machen oder dich zur Akzeptanz zwingen. Akzeptanz und Annahme sind natürliche "Zustände", für die du nichts zu tun brachst, was du nicht möchtest. 

Wie integriere ich mehr annahme gegenüber der welt, die mich umgibt? 

  • Verändere was du verändern kannst 

Das mag sich im ersten Moment nicht ganz stimmig anhören, aber indem du das veränderst und wandelst, was du kannst, fällt es dir leichter die Dinge zu akzeptieren, die du nicht verändern kannst. 

  • Gegen etwas zu sein verbraucht Energie und zieht es in dein Leben

Ganz gleich gegen was du bist, gegen was du protestierst und wie recht du damit hast, im Grunde löst das weder dein Problem, noch macht es die Welt zu einem besseren Ort. Wie vorher schon erwähnt ziehen wir dir Dinge in unser Leben, gegen die wir sind, weil wir sie von uns wegstoßen wollen. Erst wenn wir akzeptieren was ist, können wir anfangen zu überlegen, wie wir es verbessern können. Wenn wir FÜR etwas sind und FÜR etwas arbeiten ziehen wir dies in unser Leben. 

  • Alles hat seine Sinn

Auch wenn wir es manchmal nicht glauben möchten oder können, ALLES was geschieht hat einen Sinn und eine Ursache, die es zu erkennen gilt. Erst wenn wir annahmen, sind wir in der Lage zu erkennen, was wirklich ist und wieso es existiert. 

  • Akzeptiere und finde Vergebung 

Durch Akzeptanz und Annahme öffnen wir uns der Vergebung. Ganz gleich ob du körperlich, emotional oder anderweitig verletzt worden bist, das was geschehen ist kannst du weder ändern noch rückgängig machen. Auch wenn du die Situation wieder und wieder durch gehst oder durchlebst wird sich nichts an dem was passiert ist ändern. Durch Annahme und Akzeptanz haben wir die Möglichkeit die Ursache oder den tieferen Sinn hinter dem was geschehen ist zu erkennen. Dann fällt es uns meist auch leichter dem anderen zu vergeben. 

Bis zur Vergebung ist es natürlich und normal, wenn du Gefühle wie Wut, Hass, Angst oder ähnliches in dir spürst. Diese Gefühle zeigen dir, dass da noch etwas ist, was du entdecken und verstehen kannst. Wenn du diese Gefühle durchlebst und sie zur rechten Zeit loslässt, wirst du ganz natürlich eines Tages bei der Akzeptanz angelangen.